William Latham
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Person
William Latham (* 1961) ist ein englischer Computerkünstler und einer der Gründungsväter der Evolutionären Kunst, der zusammen mit Stephen Todd Ende der 1980er Jahre im IBM Labor der Advanced Computer Graphics and Visualisation Division in Hursley (Nähe Winchester) organische Formen mit Evolutionären Prozessen entwickelt hat. Die Ergebnisse wurden in dem Buch Evolutionary Art and Computers beschrieben, das als das erste Standardwerk zu diesem Thema gilt. Daraus entstandene Animationen wurden weltweit in Ausstellungen und Konferenzen (z.B. SIGGRAPH) gezeigt.
Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden seine Werke durch die Zusammenarbeit mit der Musikgruppe The Shamen, für die er Evolutionäre Kunstwerke für Albumcover und Artwork verwendet hat.
Latham ist zudem der Gründer der Firma Computer Artworks, die Computerspiele mit Organischer Kunst (The THING für Playstation2, Xbox und PC) produzierte, welche durch Time Warner Interactive vertrieben wurden (geschlossen 2003). Im Jahr 2004 gründete Latham die Firma Games Audit Ltd. als Projektmanagement Unternehmen für die Computerspiele-Industrie mit einem breiten Spektrum an Serviceangeboten für Kunden wie Ingenious, Add Partners, IDGVE. Latham verfüht über Erfahrungen im Verhandeln über Film- und Spielerechte, Copyrightfragen, Management von digitalen Werten (digital assets management) und Entwicklung von Computerspieletechnologien.
Im Jahre 2007 wurde zudem Latham Professor am Department of Computing der Goldsmiths College der Universität London.
Wissenschaftliche Tätigkeit
William Latham hat einen MA von The Royal College of Art und einen BA von der Oxford University. Von 1987 bis 1994 arbeitete er für IBM in der Advanced Computer Graphics and Visualisation Division in Hursley an visuellen Umsetzungen Evolutionärer Verfahren zur Gestaltung organischer Formen, bei denen eine Reihe von Patenten angemeldet wurden.
Zwischen 2005 und 2006 war Latham Professor für Kreative Technologien an der Leeds Metropolitan University und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Goldsmiths College der University of London. Seit 2007 wurde Latham am Goldsmiths College zum Professor ernannt.
Künstlerische Tätigkeit
Zusammen mit Stephen Todd hat Latham Ansätze zur Evolutionären Kunst mit einem organischen 3D-Formenrepertoire entwickelt. Dabei werden Basisorganismen durch interaktive evolutionäre Prozesse, d.h. mit einem Genetischen Algorithmus und unter den subjektiven Selektionsentscheidungen der Künstler, zu immer komplexeren organisch wirkenden Formen entwickelt. Durch diese Arbeiten wurden Latham und Todd Ende der 1980er Jahre zu den Gründungsväter der Evolutionären Kunst. Das Buch Evolutionary Art and Computers, welches diese Forschungen beschreibt, gilt auch heute noch zu den Standardwerken über Evolutionäre Kunst.
Publikationen
2014
William Latham: Mutation Space. Teil der Gruppenausstellung "Creative Machine" am Goldsmiths Collage, 2014. http://www.creativemachine.org.uk/, siehe auch: http://www.youtube.com/watch?v=Nw_NKBB3hPo
William Latham: Mutator 1 + 2. Ausstellung iMAL Brussels, 2014. https://www.youtube.com/watch?v=RZg1NWvZw1I
William Latham: Mutator 2. Exhibition Centrespace, Visual Research Centre at DJCAD, 31 October 2014 - 31 January 2015. http://www.dundee.ac.uk/djcad/exhibitions/exhibitions/william-latham/ http://thisiscentralstation.com/featured-event/william-latham-mutator-2/
2008
- William Latham; Shaw, Miki; Stephen Todd; Leymarie, Frederic Fol; Jefferys, Benjamin; Kelley, Lawrence: Using DNA to generate 3D organic art forms. In: EvoMUSART 2008, 433-442. DOI: http://link.springer.com/10.1007/978-3-540-78761-7_46
2007
William Latham, Miki Shaw, Stephen Todd, Fréedéedric Fol Leymarie: From DNA to 3D Organic Art Forms - FormGrow Revisited. In: 4th International Joint Workshop on Computational Creativity, Goldsmiths, University of London, 17-19 June 2007, Poster.
1999
- Stephen Todd; William Latham: The Mutation and growth of Art by Computers. In: Bentley: Evolutionary Design by Computers. Morgan Kaufmann, 1999. 221-250
1992
- Stephen Todd, William Latham: Evolutionary Art and Computers. 1 Aufl., Academic Press Inc, Orlando, 1992, ISBN 978-0124371859, 288 Seiten.
- Stephen Todd; William Latham: Artificial life or surreal art?. Varela, F. J. And P. Bourgine (ed.). Toward A Practice Of Autonomous Systems; First European Conference On Artificial Life, Paris, France, December 11-13, 1992. Xvii 515p. Mit Press: Cambridge, Massachusetts, Usa; London, England, Uk. Illus. Paper. 504-513
1991
- Stephen Todd, William Latham: Mutator: a subjective human interface for evolution of computer sculptures. Tech. rep. (1991)
Externe Links
http://thisiscentralstation.com/artist-profile/artist-profile-william-latham/
http://www.gold.ac.uk/computing/staff/w-latham/
w.latham ät gold.ac.uk
http://www.doc.gold.ac.uk/~mas01whl/cv.htm
http://en.wikipedia.org/wiki/William_Latham_%28computer_scientist%29
Thomas Dreher: History of Computer Art Chap. IV.3.2: Evolutionary Art of William Latham and Karl Sims http://iasl.uni-muenchen.de/links/GCA-IV.3e.html#Evolution